2 Comments

Was ich noch sagen wollte

Ich habe gerade die ganzen Kommentare gesehen, die ihr hinterlassen habt, während der Blog tot war. Irgendwie total berührend, ich hätte nicht gedacht dass so viele Menschen hier mitlesen und sich Gedanken machen. Klar, man sieht die Aufrufer- und Followerzahlen, aber viel zu oft vergisst man doch, dass hinter diesen Zahlen auch Menschen stecken. Ich dachte, wenn kein Post mehr kommt, ist nach 2, 3 Monaten einfach tote Hose hier, aber das es Leute gibt, die sich selbst nach einem Jahr noch an mich erinnern und hierher zurückkehren….

Gleich fahre ich los, mein Auto von der Reparatur holen. Ich freue mich schon, dass ich ab jetzt nicht mehr alle paar Wochen von irgendeinem Fremden gefragt werde, ob es denn sein könne, dass meine Motorhaube offen sei, und ich darauf antworten muss: “Ach nein, das gehört so!”. Und dabei jedes Mal an jenen unschönen späten Nachmittag letztes Jahr im November erinnert werde.

Es ist Freitag später Nachmittag. Ich habe mal wieder Überstunden geschoben und es ist schon dunkel, als ich mich auf den Heimweg mache. Der anfangs leichte Schneefall wird stärker, umso länger ich unterwegs bin. Es ist der erste Schnee in diesem Winter, entsprechend langsam und vorsichtig fahre ich. Im dichten Schneegestöber nehme ich irgendwo vor mir ein Blaulicht wahr. Fast gleichzeitig bleibt mein Blick an einem Fahrzeug hängen, das auf der gegenüberliegenden Seite im Straßengraben liegt. Während ich mich noch frage, ob es wohl zusätzlich eisig ist, ob ich eventuell stehen bleiben soll um zu schauen ob jemand Hilfe braucht und wo ich dies gefahrlos tun könnte, taucht vor mir etwas auf. Etwas, das in Relation zu mir selbst viel zu langsam ist. Ich donnere meinen Fuß so fest ich kann ins Bremspedal, aber gleichzeitig weiß ich dass der Aufprall unvermeidlich ist. Mit einem dumpfen Geräusch krache ich in das Fahrzeug vor mir. Ich muss wohl aus Reflex die Augen zugekniffen haben, denn als ich sie wieder öffne, ist da wieder dieses Blaulicht. Ich hab doch nicht etwa…? Och neee, Leute…. Die Türen des vorderen Fahrzeugs gehen auf und 3 Polizisten steigen aus, es ist ein Mann und zwei Frauen. “Haben Sie uns nicht gesehen…?!” fährt er mich an. Doch, aber es ist eines von meinen Hobbies, im Schneegestöber Zivilstreifen abzuschießen! “Gesehen schon, aber zu spät” antworte ich, obwohl ich ihn am liebsten gefragt hätte, ob er sich nicht einen besseren Ort zum Anhalten hätte suchen können, noch dazu wo sich 30m vorher eine Bushaltestelle befindet. Natürlich hatte ich das Blaulicht gesehen, aber bei Schnee und Dunkelheit ist kaum zu erkennen, ob es sich fortbewegt oder nicht. Und wenn sich ein Auto auf einer Bundesstraße befindet, geht man nun mal in der Regel davon aus, dass sich dieses mit einer Geschwindigkeit x fortbewegt.

Es stellt sich heraus, dass die Zivilstreife zu ebenjenem Fahrzeug im Straßengraben geschickt worden war, das mir auch aufgefallen war. Anstatt ihr Fahrzeug aber irgendwo an den Rand zu stellen, waren sie mitten auf der Straße stehen geblieben. Bis heute bin ich der Meinung, dass sie dadurch zumindest mitschuldig an der Sache sind, denn wenn sie sich einfach in die Busbucht gestellt hätten wäre ja nichts passiert. Aber nachdem es ja generell so ist, dass der, der auffährt die Arschkarte hat, und gegen 3 Polizisten hat man sowieso keine Chance.

Das Einzige, worüber ich mich bis heute unglaublich amüsiere ist, dass auch der Polizist einen Alkoholtest machen musste, da das für alle unfallbeteiligten Lenker vorgeschrieben ist 😀

2 comments on “Was ich noch sagen wollte

  1. Huch, da sind ja tatsächlich neue Einträge in deinem Blog, wie schön!
    Und auch wenn es gefühlt immer dasselbe sein mag, du hast eine Art zu schreiben, die mitnimmt, die man gerne liest (anscheinend nicht nur ich). Ich hoffe, du schreibst wieder häufiger hier, ich habe es sehr vermisst.

  2. Es freut mich, dass du ein Lebenszeichen hinterlassen hast. Weiterhin alles Gute – und lass dich nicht unterkriegen.

Leave a comment